11 toxische Inhaltsstoffe in Sonnencremes, die du 2025 vermeiden solltest

Von Hanna Oltmanns – 15. Januar 2025
Rund um schädliche Inhaltsstoffe in Sonnencremes gibt es große Bedenken und viele Diskussionen – ein Thema, das uns bei Suntribe ständig auf Trab hält!
Sich in der Welt der Sonnencremes zurechtzufinden, kann so kompliziert sein wie das Entschlüsseln einer Geheimsprache.
Hast du dich schon mal gefragt, welche Inhaltsstoffe in Sonnencremes du vermeiden solltest?
Zum Glück haben wir einen einfachen und praktischen Leitfaden erstellt, der dir hilft, schädliche Inhaltsstoffe zu erkennen und eine Sonnencreme auszuwählen, die genauso sicher wie wirksam ist.

Warum solltest du chemische Inhaltsstoffe in Sonnencremes vermeiden?
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach:
⇒ 63 % der Inhaltsstoffe in den beliebtesten Sonnencremes Europas gelten als gefährlich für die Gesundheit des Menschen und/oder für die Umwelt.
⇒ Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass herkömmliche Sonnencremes hormonell wirksame Inhaltsstoffe enthalten – sie bringen dein Hormonsystem völlig durcheinander und können sogar Unfruchtbarkeit bei Männern verursachen.
⇒ Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte chemische UV-Filter zu einem geringeren Geburtsgewicht führen können und im Blut und Urin nachweisbar sind.
⇒ Chemische UV-Filter wurden auch in Muttermilch nachgewiesen und mit der Hirschsprung-Krankheit in Verbindung gebracht – einem angeborenen Defekt des Verdauungstrakts.

Welche Inhaltsstoffe in Sonnencremes gelten als schädlich?
Im Jahr 2021 schlug die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA), die für die Sicherheit von Sonnencremes zuständig ist, eine Aktualisierung der Sonnenschutz-Vorschriften vor. Dabei wurde festgestellt, dass nur zwei UV-Filter als sicher und wirksam eingestuft wurden: Zinkoxid und Titandioxid. Diese gelten nach aktuellem Stand der Wissenschaft als die sichersten Optionen.
Die meisten anderen herkömmlichen Inhaltsstoffe in Sonnencremes wurden als nicht allgemein sicher und wirksam eingestuft – teils wegen unzureichender Daten, teils wegen bedenklicher Studienergebnisse.
Welche Inhaltsstoffe in Sonnencremes solltest du während der Schwangerschaft vermeiden?
Die Schwangerschaft ist eine besonders empfindliche Phase – für dich und dein ungeborenes Kind. Als verantwortungsvolle werdende Mutter ist es wichtig, dass du bei der Auswahl deiner Pflegeprodukte, inklusive Sonnencreme, besonders achtsam bist.
Ein chemischer UV-Filter, der in der Schwangerschaft besonders kritisch gesehen wird, ist Oxybenzon – ein gängiger Bestandteil vieler herkömmlicher Sonnencremes. Studien zeigen, dass Oxybenzon schon nach einmaligem Auftragen in den Blutkreislauf gelangen kann. Es gibt Hinweise auf negative Auswirkungen auf Spermienfunktion und seine Anwesenheit in Muttermilch.
Darüber hinaus wurde Oxybenzon mit einem erhöhten Risiko für die Hirschsprung-Krankheit in Verbindung gebracht – einem schweren angeborenen Defekt, bei dem Nervenzellen im Darm fehlen.
Angesichts dieser Risiken wird schwangeren Frauen und allen, die schwanger werden möchten, dringend geraten, Sonnencremes mit Oxybenzon zu meiden. Das schützt nicht nur die Gesundheit des Babys, sondern auch deine eigene.
Auch wenn Oxybenzon als der gefährlichste Inhaltsstoff in Sonnencremes gilt, solltest du während der Schwangerschaft noch auf einige weitere Stoffe verzichten.

Damit du schädliche Inhaltsstoffe in Sonnencremes und Hautpflegeprodukten leichter erkennen kannst, haben wir hier eine Übersicht der besonders bedenklichen Stoffe zusammengestellt.
Die folgende Liste ist nach dem Gefährdungspotenzial sortiert – basierend auf der Einstufung durch die Environmental Working Group (EWG). Diese Inhaltsstoffe überschreiten außerdem die Sicherheitsgrenzwerte der US-amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA).
Schädliche aktive Inhaltsstoffe in Sonnencremes – HOHES RISIKO
Zum Vergleich: Zinkoxid erhält in Cremes eine EWG-Sicherheitsbewertung von 1 (höchstmöglich) und in Sprays/Pudern eine Bewertung von 3. Die Skala reicht von 1 (am sichersten) bis 10 (am bedenklichsten).
Wegen ihrer hohen Toxizität wurden die folgenden hochriskanten chemischen UV-Filter bereits in 7 Ländern und Regionen weltweit verboten:
1. Oxybenzon / Benzophenon-3 (BP-3)
2. Octinoxat / Octylmethoxycinnamat (OMZ)

Weitere schädliche Inhaltsstoffe in Sonnencremes – Mittleres Risiko
1. Homosalat
- EWG-Sicherheitsbewertung: 2–4
- Möglicher hormoneller Schadstoff: stört Fortpflanzungshormone
- Beeinträchtigt das Wachstum von Meerestieren, z. B. Seeorchideen und Algen
- Hergestellt aus Salicylsäure
- Kann Geburtsfehler bei Menschen und Fischen verursachen und wird für Schwangere nicht empfohlen.
2. Octisalat / Ethylhexylsalicylat
3. Octocrylen / 2-Ethylhexylester
- EWG-Sicherheitsbewertung: 2–3
- Hohe Rate an phototoxischen Kontaktallergien: Kann zu Hautreizungen und Ekzemen führen, wenn Octocrylen in Verbindung mit Sonnenlicht auf die Haut trifft.
- Erste Hinweise auf Bioakkumulation, z. B. in Gehirn und Leber von Zebrafischen, mit möglichen Auswirkungen auf Organ- und Entwicklungsprozesse.

Weitere schädliche Inhaltsstoffe in Sonnencremes – GERINGES RISIKO
1. Avobenzon
- EWG-Sicherheitsbewertung: 1–2
- Als Einzelstoff nicht photostabil: Zerfällt bei UV-Lichtkontakt und bildet dabei ökotoxische Nebenprodukte.
- Daher wird es häufig mit Stabilisatoren wie Octisalat kombiniert, der weiter oben auf dieser Liste erwähnt wird.
2. Parabene
Parabene sind in den meisten Kosmetikprodukten enthalten. Sie dienen hauptsächlich dazu, die Haltbarkeit von Produkten zu verlängern, indem sie das Wachstum von Bakterien verhindern.. Das klingt erst mal gut – aber Parabene werden auch mit Brustkrebs in Verbindung gebracht, da sie die Zellmechanismen in Brustgewebe beeinflussen können. Einige Parabene wurden bereits in bestimmten Ländern verboten. Trotzdem sind Parabene wie Ethylparaben, Methylparaben und andere Stoffe, die auf -paraben enden, weiterhin in Kosmetika zugelassen.
3. Bemotrizinol (auch bekannt als Tinosorb S)
Bemotrizinol wird häufig in Sonnencremes verwendet, da es sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen absorbieren kann. Es ist in Europa und Australien zugelassen. In den USA hingegen hat die FDA mehrere Zulassungsanträge für Bemotrizinol abgelehnt, da nicht genügend Daten vorliegen, um seine Sicherheit und Wirksamkeit offiziell zu bestätigen.

4. Retinylpalmitat
Retinylpalmitat ist eine Form von Vitamin A, die möglicherweise zu Hautschäden und Krebs führen kann.. Es gibt Hinweise darauf, dass Retinylpalmitat das Wachstum von Krebszellen beschleunigen kann, wenn es auf der Haut unter Sonnenlicht angewendet wird.Eine Studie des Norwegischen Wissenschaftlichen Komitees für Lebensmittelsicherheit stellte fest, dass übermäßige Mengen an Vitamin A gesundheitliche Probleme wie Leberschäden, Haarausfall und Osteoporose (Knochenschwund) verursachen können.
5. Titandioxid (nano)
Nano-Titandioxid ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten, auch in Sonnencremes. Trotzdem wurde es auf Grundlage von Tierversuchen zur Inhalation als möglicherweise gesundheitsschädlich für den Menschen eingestuft.. Es gilt außerdem als möglicherweise krebserregend in Pulverform oder als Spray, wie es z. B. in Sonnencremesprays, Puder mit Lichtschutzfaktor oder Lidschatten vorkommt.
6. Methylisothiazolinon (MI)
Studien deuten darauf hin, dass MI neurotoxisch sein und allergische Reaktionen auslösen kann.. Der häufige Einsatz von MI in Sonnencremes ist bedenklich, da Nutzer*innen so möglicherweise hohen Konzentrationen ausgesetzt sind.

Zum Glück haben viele Länder reagiert und bereits mehrere dieser problematischen Sonnencreme-Inhaltsstoffe verboten. Hawaii und Palau haben die gefährlichsten UV-Filter verbannt, um Korallenriffe zu schützen. Auch mehrere Nationalparks in Mexiko haben risikoreiche Inhaltsstoffe untersagt, um ihre Umwelt zu bewahren. Insgesamt haben bislang sieben Reiseziele weltweit toxische Sonnenschutzfilter verboten.
Die Lösung: Greif lieber zu einer mineralischen Sonnencreme
Im Allgemeinen sind mineralische Sonnencremes deutlich unbedenklicher – für dich und den Planeten. Sie enthalten kein Risiko für die menschliche Gesundheit, wenn sie mit den richtigen Inhaltsstoffen formuliert sind. Zusätzlich bieten sie praktische Vorteile wie z. B. sofortigen Schutz ohne Einwirkzeit.
Was ist der Unterschied zwischen chemischen und mineralischen Sonnencremes?
Mineralische und chemische Sonnencremes wirken auf ganz unterschiedliche Weise. Chemische Sonnencremes basieren auf UV-Filtern wie Oxybenzon oder Avobenzon und dringen in die Haut und sogar den Blutkreislauf ein.
Viele wissen nicht, dass chemische Sonnencremes vor dem Sonnenkontakt aufgetragen werden müssen. Sie brauchen etwa 20–30 Minuten, um zu wirken, da sie erst in die Haut eindringen müssen. Chemische Sonnencremes verändern die Eigenschaften deiner Hautzellen von innen heraus, um dich vor UV-Strahlung zu schützen.
Mineralische Sonnencremes dagegen wirken sofort – sie legen sich wie ein Schutzschild auf deine Haut und reflektieren das Sonnenlicht.
Sie schützen dich ab dem ersten Moment nach dem Auftragen – was besonders praktisch ist, wenn du z. B. mit deinen Kindern am Strand bist und gleich ins Wasser willst.
Außerdem reizen mineralische Sonnencremes die Haut viel weniger, da sie in der Regel mehr natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Sie sind daher besonders gut geeignet bei sensibler Haut, Allergien oder für Babys.

Warum solltest du eine mineralische Sonnencreme verwenden?
⇒ Mineralische Sonnencremes schützen dich besser vor UVB- und UVA-Strahlen, da sie eine physische Barriere zwischen dir und der Sonne bilden.
⇒ Mineralische Sonnencremes sind hautfreundlicher, da sie in der Regel mit weniger und natürlicheren Inhaltsstoffen formuliert sind.
⇒ Mineralische Sonnencremes sind auch umweltfreundlicher – vor allem, wenn sie Zinkoxid oder Titandioxid ohne Nanopartikel enthalten. Diese gelten als die aktuell sichersten Optionen für Mensch und Meer.
⇒ Moderne mineralische Sonnencremes lassen dich nicht mehr wie ein Geist aussehen – viele fortschrittliche Formulierungen passen sich deinem Hautton an oder sind sogar durchsichtig beim Auftragen.
Tipps: So findest du eine sichere Sonnencreme
Tipp 1: Überprüfe die Unbedenklicheit deiner Sonnencreme
Manche Plattformen machen es dir viel leichter, eine sichere Sonnencreme zu finden. Du kannst zum Beispiel die Bewertung der EWG (Environmental Working Group) als Orientierung nutzen. Gib einfach den Namen der Marke oder des Produkts ein – dort findest du genaue Informationen zur Sicherheitsbewertung des Produkts und jedes einzelnen Inhaltsstoffes.
Tipp 2: Achte auf alle Inhaltsstoffe, nicht nur auf den UV-Filter
Neben den aktiven Inhaltsstoffen (also den UV-Filtern) solltest du auch auf andere Bestandteile achten.
Wir empfehlen dir, auf Produkte mit einem klaren und verständlichen Etikett zu achten – das bedeutet: keine schwer erkennbaren Namen, keine synthetischen Zusätze.
Natürlich kann ein Inhaltsstoff auch sicher sein, wenn du ihn nicht erkennst – besonders, wenn er unter ihrem INCI-Namen (der internationalen Standardbezeichnung für kosmetische Inhaltsstoffe) gelistet ist.
Zwei hilfreiche Apps, mit denen du schnell und einfach sichere Inhaltsstoffe erkennen kannst: Think Dirty & CodeCheck.

Tipp 3: Verstehe das Etikett deiner Sonnencreme
Die Angaben auf Sonnencremes können ziemlich verwirrend sein – darum ist es gut zu wissen, auf welche Begriffe du achten solltest:
⇒ Breitbandspektrum-Schutz
Breitbandspektrum-Schutz bedeutet, dass Sonnencreme sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlen schützt. Das ist besonders wichtig, denn UVA- und UVB-Strahlen schädigen deine Haut, und der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt nur den UVB-Schutz an. UVA-Strahlen dringen sogar noch tiefer in deine Haut ein als UVB-Strahlen und können langfristige Hautschäden verursachen, etwa vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs.
⇒ LSF (Lichtschutzfaktor)
Jede Sonnencreme, die du verwendest, sollte selbstverständlich einen LSF enthalten! Laut der FDA solltest du eine Sonnencreme mit mindestens LSF 15 wählen, um ausreichend geschützt zu sein.. Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie der LSF funktioniert, schau dir gern unseren Artikel über LSF, UVA & UVB auf unserer Website an.
Gut zu wissen: Der Unterschied im Schutz zwischen LSF 30 und LSF 50 beträgt nur etwa 1 Prozentpunkt!
⇒ Wasserfestigkeit
Achte darauf, eine Sonnencreme mit ausreichender Wasserfestigkeit zu wählen! Das ist besonders wichtig, wenn du schwimmen gehst oder viel schwitzt – die Wasserfestigkeit sorgt dafür, dass deine Sonnencreme dich trotzdem weiterhin schützt. Das Angabe zur Wasserfestigkeit zeigt dir, wie lange die Sonnencreme beim Kontakt mit Wasser oder Schweiß wirkt. Es gibt zwei Angaben: 40 Minuten („wasserfest“) oder 80 Minuten („sehr wasserfest“).. Je nachdem, was du vorhast, solltest du also eine passende Sonnencreme auswählen.
Wir hoffen, dass dir diese Tipps helfen, eine Sonnencreme zu finden, mit der du dich rundum sicher fühlst – für dich und für unseren Planeten. Wenn du dich an diesen Hinweisen orientierst und auf potenziell problematische Inhaltsstoffe achtest, findest du ganz sicher eine sichere Sonnencreme – für dich und die Natur!
Wenn du noch konkrete Fragen zum Thema hast, melde dich gern bei uns – wir helfen dir gerne, die perfekte Sonnencreme für dich zu finden!
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Ueber die Autorin
Hej, ich bin Hanna. Ich liebe die Natur und bin die Erste, die jeden Sonnenstrahl in vollen Zügen genießt. Durch meine Reisen in verschiedene Länder in den letzten Jahren ist mir immer bewusster geworden, wie wichtig Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Alltags ist. Durch meine Arbeit bei Suntribe bin ich Teil einer Bewegung für die nachhaltige Herstellung von Bio-Kosmetik und helfe dabei, das Bewusstsein für die Problematik schädlicher Chemikalien in Sonnencremes zu stärken – für uns Menschen ebenso wie für die Natur.